Mit Rauhnächten bezeichnet man die Zeit zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar, eine energetisch herausfordernde Zeit (nicht umsonst sterben zu dieser Zeit besonders viele Menschen, macht die Polizei Überstunden, etc.). Nach alten Überlieferungen sollen die finsteren Mächte an diesen Tagen sehr mächtig sein, Seelen wiederkehren, Geister erscheinen, Dämonen Haus und Hof übernehmen. Haben Sie auch schon einmal gehört, dass man z. B. zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche aufhängen soll? Odin oder Frau Holle könnten ein Wäschestück mitnehmen und daraus ein Leichentuch für den Besitzer machen … Eine besondere Zeit
Für die Germanen waren die Rauhnächte eine besondere, heilige Zeit, in der nicht gearbeitet wurde. Statt dessen nutzte man die Zeit für die Familie, zum Feiern und zum Orakeln. In Haus und Hof wurde ausgiebig geräuchert, um Mensch und Tier, Hab und Gut zu beschützen und Dämonen zu vertreiben. Der Ursprung des Wortes „Rauhnacht“ scheint nicht ganz geklärt zu sein, neben dem „Rauch“ für den Brauch des Räucherns kommt ebenfalls das Wort „haarig“ (rûch) in Betracht.
Die Vorhersagen beziehen sich auf das kommende Jahr und dabei steht jede der Rauhnächte für einen Monat im kommenden Jahr: die erste für den Januar, die zweite für den Februar usw. Alles wird in diesen Tagen beobachtet, so kann man z. B. auch anhand des Wetters Prognosen für das kommende Jahr erstellen. Jeder Tag hat eine ganz besondere Qualität, besondere Fragen, mit denen man sich auseinandersetzt. 2 Tage sind dabei besonders wichtig: der 28. Dezember und der 5. Januar. An diesen Tagen kann man all das bereinigen, was während der Rauhnächte nicht so gut gelaufen ist.
Die Rauhnächte als Ritual werden heute nur noch vereinzelt begangen, da uns der Zugang zu Mythen und Unerklärlichem heute weitgehend verloren gegangen ist - während auf der anderen Seite aber die Dinge immer noch wie einst gehandhabt werden, nur in modernen Ausgaben. Früher veranstaltete man zu Sylvester lärmende Umzüge, um das Alte zu vertreiben, heute wird geknallt, was das Zeug hält um das Neue zu begrüßen …
Den Orakelaspekt können Sie dabei jedoch weitgehend außen vor lassen, mir geht es hier vor allem um einen sehr bewusst erlebten Übergang vom alten in das neue Jahr. Dafür habe ich eine Kurzanleitung verfasst (die hoffentlich auch für Menschen zugänglich ist, die sich weniger mit „diesen Dingen“ beschäftigen). Ich lade Sie herzlich ein, mitzumachen. Was Sie dafür brauchen: ein Notizheft, Kerzen, Rauchwerk und Ihr Lieblingsorakel (wenn Sie eines haben). Was das Orakeln angeht: Schreiben Sie alles auf, was Sie erleben, träumen usw. Am Ende des Jahres können Sie dann vergleichen, was tatsächlich davon eingetroffen ist - mir erscheint das recht spannend.
Zur Vorbereitung: klären Sie offene Angelegenheiten, bezahlen Sie Ihre Rechnungen und Schulden, geben Sie Ausgeliehenes zurück , räumen Sie auf, putzen Sie, kurzum: Machen Sie reinen Tisch.
Hier findet ihr eine Inspiration, die euch durch diese beondere Zeit führen könnte...